Das Internet bietet älteren Verbrauchern eine Menge Vorteile und eine Vielzahl an Möglichkeiten, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Zahl älterer Internetnutzer wächst, bereits rund die Hälfte aller Menschen über 60 Jahre sind online unterwegs. Wir sagen Ihnen, worauf Sie dabei achten sollten.
Das Internet hilft älteren Menschen, die nicht mehr so mobil wie in jungen Jahren sind, weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Ob Kommunizieren oder Informieren, Einkaufen oder unterschiedliche Services nutzen – das Internet bietet viele Vorteile. Doch auch im Internet gibt es Fallen, die Sie durch vorsichtiges Verhalten und technische Sicherheitseinstellungen umgehen können.
Für Menschen ohne eigenen Online-Zugang gibt es die Möglichkeit, in Hotels, Bibliotheken oder in Internetcafes zu surfen. Für einen bestimmten Zeitraum wird hier der Zugang zum Internet verkauft. Wollen Sie Ihre E-Mails oder andere persönliche Daten von hier aus bearbeiten, ist Vorsicht geboten. Sie wissen nicht, ob die Sicherheitseinstellungen installiert oder aktuell sind.
Deshalb sollten Sie vermeiden, Bankgeschäfte oder Online-Käufe über öffentlich aufgestellte Computer abzuwickeln. Nach jeder Sitzung sollten Sie unbedingt die Spuren verwischen, dazu löschen Sie sämtliche im Webbrowser gespeicherten Daten. Der Webbrowser merkt sich alle von Ihnen besuchten Seiten, daher empfiehlt es sich, den Verlauf komplett zu löschen.
Geeignete Computer
Vor dem Kauf eines Computers sollten Sie überlegen, wozu Sie den Computer nutzen wollen: Schreiben Sie viel, surfen Sie oft im Internet oder spielen Sie gerne? Für einfache Büro- und Internetanwendungen genügt ein preiswerter Rechner. Für höhere Leistungsfähigkeit müssen Sie allerdings mehr bezahlen.
Klären Sie vorab auch, wo Sie das Gerät verwenden werden. Desktop-PCs, Notebooks oder Tablets sind auf die unterschiedlichen Bedürfnisse – von der Schreibtischnutzung bis hin zum Einsatz unterwegs – zugeschnitten.
Sicherer Computer
Um sich vor unberechtigten Zugriffen anderer Menschen oder fremder Programme (Viren) zu schützen, müssen Sie Ihren Computer sichern. Sie sollten zunächst die Zugriffsrechte für andere Nutzer beschränken.
Eine aktivierte Firewall verhindert, dass Viren oder andere Schadprogamme auf Ihren Rechner gelangen, während der Antivirenscanner den Rechner von Schadprogrammen, die den Rechner bereits befallen haben, reinigt. Es ist notwendig, dass das Betriebssystem, die Firewall und der Antivirenscanner immer auf dem neuesten Stand sind. Aktivieren Sie deshalb die automatischen Updates auf Betriebssystemebene und in den Einstellungen der Firewall und des Antivirenscanners. Ein Antivirenscanner muss nicht immer kostenpflichtig sein, oftmals erzielen auch die kostenlosen Programme gute Testergebnisse. Hilfe bei der Auswahl bieten Testberichte, beispielsweise von Computerfachmagazinen.
Ein weiteres Einfallstor sind Kriminelle, die versuchen, Ihre Zugangsdaten oder Passwörter „mitzuhören“. Dies kann über ein ungesichertes oder geknacktes WLAN (Drahtlose Netzwerkverbindung) geschehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass das WLAN verschlüsselt ist und Unbefugte keinen Zugriff auf das Netzwerk und auf die Rechner im Netzwerk haben. Ändern Sie das Standard-Administratorenpasswort Ihres Routers, damit andere nicht darauf zugreifen können. Verschlüsseln Sie den Zugang zu Ihrem WLAN, indem Sie ein WLAN-Passwort festlegen (z. B. mit derVerschlüsselungsmethode WPA2). Verändern Sie Ihren WLAN-Namen oder verstecken Sie Ihre WLAN-Kennung (SSID) direkt in den Einstellungen des Routers. Wenn Sie noch sicherer gehen wollen, können Sie das WLAN bei den meisten Routermodellen auch abschalten, wenn Sie es gerade nicht nutzen. Aufgrund der Vielzahl an technischen Geräten, die mittlerweile mit dem Internet (u. a. über WLAN) kommunizieren, ist das in vielen Haushalten allerdings keine praktikable Lösung. Die bessere Lösung wäre es, ein sicheres, nur sehr schwer knackbares Passwort zu verwenden. Geben Sie Ihr Passwort nicht weiter, verwenden Sie für Ihr Passwort eine Kombination aus Zahlen und Ziffern, Groß- und Kleinschreibung und Sonderzeichen. Verwenden Sie einen ganzen Satz als Passwort oder die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter und wechseln Sie Ihr Passwort regelmäßig. Aktualisieren Sie regelmäßig das Betriebssystem des Routers.
Soziale Netzwerke
Soziale Netzwerke sind ein gutes Instrument, um alte Freunde wiederzufinden oder Kontakt zu entfernten Freunden zu halten. Soziale Netzwerke erwirtschaften jedoch den Großteil ihres Umsatzes durch zielgerichtete Werbung. Um sicherzustellen, dass die richtige Werbung zu den passenden Nutzern kommt, müssen die Netzwerke viel über ihre Nutzer wissen und speichern deshalb eine Menge Daten. Dadurch sind sie in der Lage, Unternehmen passgenaue Zielgruppen für den Versand von Werbung anzubieten. Es liegt in der Verantwortung des Nutzers, sparsam mit den eigenen, aber auch mit den persönlichen Daten anderer umzugehen.
Fügen Sie nur Leute Ihrer Freundesliste hinzu, die Sie auch persönlich kennen. Beachten Sie, wenn Daten, Videos oder Fotos erst einmal im Internet sind, ist es fast unmöglich, diese wieder zu entfernen.
Online-Banking
Kontostand abfragen, Überweisungen tätigen oder einen Dauerauftrag installieren – Bankgeschäfte lassen sich einfach über das Internet abwickeln. Dabei loggen Sie sich in das Online-Banking-Portal Ihrer Bank ein, üblicherweise mit einem Nutzernamen und einem dazugehörigen Passwort. Um einen Vorgang zu autorisieren, muss eine einmalig verwendbare Transaktionsnummer/TAN eingegeben werden. Diese liegt Ihnen entweder in Form einer TANListe in Papierform vor, kann mit einem TANGenerator für jeden Vorgang erzeugt werden oder wird im Mobile-TAN-Verfahren an eine hinterlegte Mobilfunknummer gesendet.
Mobiles Internet
Vermehrt nutzen Menschen Smartphones oder Tablets. Auch bei der mobilen Internetnutzung sollten Sie einige Sicherheitstipps beachten. Falls das Gerät verloren geht, sind alle auf dem Smartphone hinterlegten Daten (inkl. Passwörter etc.) nutzbar. Sichern Sie deshalb die Geräte durch einen Zugangscode und speichern Sie dort keine Passwörter, PINCodes, Kreditkartendaten oder Ähnliches. Achten Sie in der Öffentlichkeit auf eventuellen Sichtschutz bei der Eingabe kritischer Informationen wie bspw. Passwörtern. Deaktivieren Sie das WLAN und Bluetooth, wenn Sie diese Funktionen nicht brauchen. Sind diese Schnittstellen geöffnet, bieten sie die theoretische Möglichkeit eines Angriffs von außen.
Nebenbei schonen Sie die Akkulaufzeit, wenn Sie diese Funktionen ausschalten.
Achten Sie darauf, dass aus Sicherheitsgründen die aktuellste Betriebssystemversion auf Ihrem Gerät installiert ist. Bei der Installation von Apps gilt es darauf zu achten, von welcher Quelle die App installiert wird. Verwenden Sie möglichst nur die App-Stores der jeweiligen Hersteller – der Link ist normalerweise auf dem Gerät installiert („Apple App Store“, „Google Play Store“, „Windows Store“).